Das alte Spritzenhaus an der Quellenstraße in Vlatten kann sich wieder sehen lassen: Es wurde in ein attraktives Wartehäuschen für den Nahverkehr umgewandelt: Innen gereinigt, neu verputzt und im Dach mit frischem Holz bestückt, lädt es hell und freundlich zum Verweilen ein, denn auch die Bank wurde erneuert.
Das Beste aber ist eine große Plexiglastafel, die beinahe die gesamte hintere Wand bedeckt und die alte Feuerwehrspritze zeigt. Damit die Tafel für alle Besucher gut lesbar ist, wird das Häuschen beleuchtet.
Der Bürgerverein konnte die Arbeiten mithilfe eines Heimatschecks realisieren, der beim Land NRW beantragt worden war, und eine Zuwendung von 2000 Euro einbrachte.
Die Plexiglastafel informiert über die alte Feuerwehrspritze.
Der Informationstext auf der Plexiglastafel lautet:
„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ heißt der Leitsatz der Vlattener Feuerwehr. In diesem Sinne ist dieses Gebäude Ende des 19. Jahrhunderts an der damaligen Heimbacher Straße (heute Quellenstraße) erbaut worden. Unmittelbar am Vlattener Bach gelegen, wurde es bis zum Beginn des 2. Weltkriegs als Spritzenhaus genutzt und beherbergte die hier abgebildete Handspritze. Das Gerät ist mit Muskelkraft betrieben worden und funktionierte wie eine Druckpumpe. Später, jedoch bereits vor 1939, besaß die Vlattener Wehr eine Motorspritze. Eine etwas ungewöhnliche Verwendung fand das Spritzenhaus dann und wann auch als Gefängnis.
Nachdem ein neues Feuerwehrhaus „Om Hövel“ gebaut und 1964 eingeweiht worden war, erfüllte das Spritzenhaus andere Zwecke; es diente als Garage des Muldenkippers, der für Gemeindearbeiten genutzt wurde sowie später und heute noch als Buswartehäuschen.
Heute ist die Löschgruppe Vlatten „Auf der Hostert“ stationiert, direkt an der Jugendhalle. Zwischen 2009 und 2014 wurde dort das jetzige Feuerwehrhaus ehrenamtlich erbaut. Damit ist eine Tradition fortgeführt worden, die bis 1896 zurückreicht, dem Gründungsjahr der Vlattener Feuerwehr. Ein Zeitungsartikel von 1893 deutet aber auch auf Vorläufer-Organisationen hin.”